Woche 3 und 4 in Göteborg

13Feb2016

Da die dirtte Woche hier vor allem durch Uni-Tage geprägt war, habe ich letzte Woche lieber auf einen langweiligen, bilderlosen Bericht verzichtet und entschädige dafür dieses Mal wieder mit ein paar schönen Bildern :)

Wie ich im letzten Bericht bereits erwähnt habe, hat mich die Entscheidung hinsichtlich des nächsten Kurses schwer beschäftigt. Mittlerweile habe ich mich dazu entschlossen, den Kurs in mariner Biodiversität zu belegen und ihn auch als Chance zu sehen, in einem sehr schönen Teil Schwedens "Urlaub" zu machen. Wir sind nicht, wie ich eigentlich erwartet hatte, 9 Wochen auf der Insel Tjärnö, sondern verbringen den April in Kristineberg und den Mai dann auf Tjärnö. Also ist auch ein bisschen Abwechslung angesagt ;) Außerdem habe ich eine Kurskollegin vom aktuellen Kurs, die ebenfalls den Kurs machen wird. Nachdem wir uns auf ein paar Parties getroffen und immer besser verstanden haben, erwscheint mir die Entscheidung als richtig. Um Göteborg auch noch bei Sommer erleben zu können und hoffentlich alle Leute von hier nochmal wieder zu sehen, werde ich mich im Juni noch einmal in Göteborg in meinem Wohnheim einmieten.

So nun aber zum Bericht meiner letzten zwei Wochen ;)

In der dritten Woche hier hat in unserem Kurs die Projekt-Arbeit begonnen, weshalb wir momentan viel frei haben, um daran zu arbeiten. Ich arbeite mit zwei Mädels an der "Human preferences in mate choice", welche wir zwischen verschiedenen Ländern mittels einer Umfrage vergleichen wollen. - Für einen echten Verhaltensbiologen ein Gräuel, da man in diesem Fach eigentlich lieber an Verhaltensweisen von Tieren forscht ;)

Freizeitmäßig war in der Woche leider nicht viel geboten. Unser Kurs war an einem Abend bei einer unserer Französinnen im Wohnheim eingeladen um "Werwolf" (auch bekannt unter "Nachts in Palermo") zu spielen und danach zu einer der Parties im Sticky Fingers zu gehen - der zweite Programmpunkt fiel allerdings Dank der fortgeschrittenen Stunde flach. Es war ein schöner Abend, ganz besonders deshalb, weil auch ein paar von unseren schwedischen Komilitonen dabei waren, welche einen sehr hohen Unterhaltungswert haben :)

Nach einem Tag zu Hause, habe ich mit Simon und Urska eine kleine Runde zum nächstgelegenen Park gedreht, der für Nachtspazierer sogar beleuchtete Wege hat.

Da die Sonne sich leider ausgerechnet unsere Uni-Tage ausgesucht hat, um zu scheinen, war mit Outdoor-Aktivitäten leider nichts anzufangen. - Was tun, wenn es ständig schifft? - Richtig, Fika ;) Simon, Michele und ich haben uns ein weiteres Cafe in Haga ausgesucht, das wirklich süß eingerichtet war und super viele, verschiedene Leckereien anzubieten hat.

Samstag Abend habe ich Kai und zwei Norwegern in Olofs Gesellschaft geleistet und bin später noch mit den zwei Nordlichtern in die Stadt gefahren. Nachdem wir einen 150 Kronen (ca 16€) Eintritt für einen Club los waren und dort das Bier für ca 8€ getrunken hatten, haben wir die Stadt nach Pubs abgeklappert, welche in Göteborg allerdings ungewöhnlich früh schließen. Geendet sind wir - nicht besonders ungewöhnlich - in einem Burger King, wo sich zwei Frauen unterschiedlichen Alters äußerst lautstark in die Wolle bekamen und Cola durch den ganzen Laden schütteten. - Ein ereignisreicher Abend, leider nicht besonders tanzreich ;)

Sonntags stand der obligatorische Besuch im Olofs-Cafe an, den Simon und ich kaum einmal ausfallen lassen :) Das süße Cafe ist immer ein schöner Wochenausklang und meist trifft man dort die selben Leute.

In der vierten Woche standen die Diskussionsrunden an, die ich zu leiten hatte - mehr oder weniger erfolgreich.

Mittwoch nach einer Stipvisite im Olofs-Cafe (diesmal mit Kai; Simon und Michele waren auf Stockholm-Tour) habe ich mich Urska in den Pub der Handelshögskolan angeschlossen. Dabei handelt es ich um einen kellerähnlichen Raum mit Bar und Tanzfläche inklusive Live-DJ. Dort wurde getanzt und es ist wohl der einzige Ort in Göteborg, wo Bier einigermaßen erschwinglich ist.

Donnerstags entschieden wir uns lieber zu Hause zu bleiben, da bei uns allen Projektarbeiten anstehen, die es voran zu bringen gilt. Also haben wir in meinem Zimmer einen gemütlichen Spieleabend veranstaltet.

Am Freitag hat das erste Mal seit einer Woche die Sonne von einem unglaublich blauen Himmel geschienen. Es war ziemlich frisch aber das hat dem Wetter keinen Abbruch getan. Kai hatte sich für das gesamte Wochenende Aktivitäten einfallen lassen, zu denen er unseren Kurs und ich meine Mitbewohner mit eingeladen haben. Für Freitag war also ein Spaziergang um den nahe gelegenen Delsjön angesagt. Das ist in unserer Nähe der größte See. Vor einigen Wochen war er noch komplett zu gefrohren und die Leute sind mit ihren Skiern darüber gerutscht. Diese Woche allerdings war er fast wieder aufgetaut und der Weg außenrum ist wirklich fantastisch. Zwei unserer Komilitonen haben sich uns angeschlossen und auf dem11km langen Weg begleitet. 

Dabei sind wir an mehreren Grillhütten vorbei gekommen, die mit einer richtigen Feuerstelle und Bänken ausgestattet sind.

Total überraschend hingen an allen Türen an diesem Tag Tüten mit einem kleinen Vesper (zu Hochdeutsch Pausenbrot): Sandwich, Apfel und etwas zu trinken. Gesponstert wohl von einem Bäcker und unserer Vermietung, die uns einen schönen Tag gewünscht hat.

In der Nacht auf Samstag hat es hier wieder geschneit. So war pünktlich zum Ale Invite all in white,...(Ganz schlechter Wortwitz - ich weiß:D). Das Ale Invite ist eine Veranstaltung 30km nördlich von Göteborg, bei der Snowboarder im Free-Style Springen an einem Wettbewerb teilnehmen können. Dazu wird laut Musik gespielt und am Ende gibt es eine After-Show Party. Ich hätte nicht erwartet, dass es so viel Spaß und gute Laune machen kann, anderen Leuten beim Schanzenspringen zuzuschauen! Es war ein super Tag, an dessen Ende uns auch die Sonne noch einmal kurz beglückte. Zu unserer aller Freude gab es Kanelbulle (Zimtschnecken - hier typisch für die Fika) und Kaffee für 20 Kronen (ca 2,20€), von denen wir uns dann reichlich gegönnt haben. Da das Spektakel schon morgens um zehn begann, waren allerdings abends um acht die meisten Leute im Festzelt schon ziemlich gut dabei, uns war das Bier dort allerdings wirklich zu teuer. Nachdem wir zu der Musik zweier DJs noch ein bisschen mitgewippt hatten, haben wir uns dann auf den Heimweg gemacht, in voller Vorfreude auf ein bisschen Wärme zu Hause. Trotz super warmer Kleidung werden beim Stehen auf Schnee dann doch irgendwann mal die Füßchen kalt :)