5. Woche in Göteborg

20Feb2016

Hier kommt erstmal noch ein kleiner Nachtrag zum letzten Wochenende - ein paar Gruppenbilder, die mir Kai und Simon haben zukommen lassen :)

 

Kaum zu glauben, aber mit der 5. Woche in Schweden, ist schon Halbzeit für mich hier in Göteborg, zumindest vor dem nächsten Kurs auswärts. Mittlerweile ist das Mietgedöns endgültig geklärt und ich habe den Mietvertrag kündigen können. Juni habe ich mir in meinem Wohnheim aber wieder ein Zimmer gesichert, sodass ich hoffentlich nochmal dazu komme, alle zu sehen und auch Göteborg im Sommer, in grün zu sehen.

Nach dem super schönen Wochenende letzter Woche, folgte eine Woche mit erzwungenen Arbeitsschüben, da Dienstag schon die Deadline für den ersten Teil unseres Projektes war. Es galt die Einleitung und die Methodik zu beschreiben, wofür wir nächste Woche dann die Rückmeldung bekommen. Unsere Umfrage hat erfolgreicher begonnen, als wir uns erträumt hatten. Wir haben immerhin schon knapp 300 Antworten bekommen, was für mich wirklich völlig überraschend war. Was die Auswertung angeht, kommt mit Sicherheit noch eine Menge Arbeit auf uns zu, welche wir aber wohl noch aufschieben müssen, bis die Klausur geschrieben ist.

Da bis Dienstag das Wetter so unglaublich schön war, musste die Uni dennoch ein bisschen kürzer treten, damit genug Zeit für Spaziergänge war :)

Sonntags hat uns die Pizza zu lange aufgehalten um noch zu unserem Spaziergang zu kommen, aber für's Olofs hat es natürlich noch gereicht, wo es diesmal ein Film-Quiz gab. Ich persönlich konnte zum Beantworten der Fragen nur sehr wenig beitragen, aber unser Kurs-Kollege Fredrik und Kai wussten doch so einiges. Zur Belohnung gabs hinterher eine leckere Suppe und Semmla - ein traditionelles, schwedisches Gebäck, das vor der Fastenzeit an einem Tag im Jahr gegessen wird.

Montag und Dienstag war ich mit Urska im nahegelegenen Park spazieren und bin mit ihr nochmal zu den Seen außerhalb gefahren. Beabsichtigt war eigentlich ein Spaziergang um den Radasjön. Der See ist unglaublich schön! Bei einer Runde durch ein am See gelegenes Dorf haben wir uns sofort gewünscht, hier einmal leben zu können. Seegrundstück mit Boot und Steg - was will man mehr?

Spaziergang im nahegelegenen Park

Traum am Radasjön Radasjön

Leider gab es um den See keinen geeigneten Weg, weshalb wir wieder an den Delsjön gelaufen sind, an dem ich die Woche davor schon mit Kai, Eda und Marie unterwegs war. Da mittlerweile immer wieder Schnee fällt, sieht die Landschaft jeden Tag anders aus.

Delsjön zum zweiten :)

Dienstags war ich das erste Mal Sushi essen. Man glaubt kaum, wie sehr einen das stopft, so ein bisschen Reis mit Fisch! Die Portionen waren allerdings auch riesig und es ist hier in Schweden sogar vergleichsweise günstig, sonst hätte ich mich das wohl nicht getraut ;)

Mit der letzten Woche hat mein Schwedischkurs begonnen. Die erste Stunde war leicht ernüchternd, ich hab mich vor lauter Sprachkuddelmuddel sogar auf Latein vorgestelt :D Die zweite Stunde war allerdings schon etwas ermutigender und mir ist es sogar gelungen Fragen auf schwedisch zu stellen, anstatt auf das leichter fallende Englisch auszuweichen. Auch wenn der Kurs leider auf unseren Olofs-Mittwoch fällt, reicht es immerhin noch abends für ein Stündchen im Cafe vorbei zu schauen.

Spaziergang im nahegelegenen Park

Donnerstags stand mal wieder ein Diskussionstag in der Uni an, den ich mit Urska und Simon in einem der Pubs in der Stadt hab ausklingen lassen.

Für freitags hat sich Kai mal wieder was einfallen lassen, um dem Tag etwas von der Wetter-Depression zu nehmen. Seit Donnerstag ist das Wetter hier leider durch Schneefall und Grautöne geprägt. Wir haben uns trotzdem nicht entmutigen lassen und sind zum Slotskogen, einem Park in der Nähe unserer Uni, gefahren. Der Park ist ein schöner Ort um einen Nachmittag zu verbringen und heimische Tiere in Gehegen bewundern zu können. Die Seehunde haben es uns dabei besonders angetan. Hier konnten wir bei der Fütterung zusehen - gemeinsam mit vielen Familien mit kleinen Kindern :) Die Zoowärterin hat dabei auf schwedisch noch einiges über die Tiere erzählt... was davon bei uns angekommen ist, war dann doch übersichtlich, aber immerhin ein paar Zahlen habe ich verstanden :)

Seals :) Raubtierfütterung mit Info zu den Tieren

Im Slotskogen gab es neben vielen Enten und Rentieren auch Elche zu bewundern - die sind wirklich unglaublich groß, haben einen Kopf so groß wie ein Pferd und Ohren so groß wie Esel. Die Beine sind wirklich sehr lang, und darauf sitzt ein massiger Körper, kein wunder, dass die Leute hier extra Fahrstunden haben, um zu Lernen mit einem Elch auf der Straße umzugehen. Während wir in Deutschland lernen, auf ein Rentier drauf zu halten, und lieber mit diesem zu kollidieren, als mit einem Baum am Wegrand oder mit einem entgegenkommenden Auto, ist bei einem Elch geraten den Baum vorzuziehen. Das Problem sind die langen Beine, welche dafür sorgen, dass im Falle eines Crashes das Tier mit seinem großen Gewicht direkt aufs Auto und die Insassen fällt, während ein Reh wohl eher unter dem Auto bzw. auf der Motorhaube landet. (Die Information stammt allerdings nicht aus dem Park hier, sondern von Erik - erprobter Schwedenurlauber und Freund von zu Hause ;)).

Eeeeelch Ein wunderschöner Pfau :) Ein junges Reh außerhalb der Gehege

Um uns nach dem Spaziergang durch die Kälte ein bisschen aufzuwärmen haben wir uns danach zum Botaniska Trädgard begeben (Botanischer Garten), wo die Gewächshäuser mit mehr oder weniger warmer Luft lockten. Hier gab es Teile, die wüstenähnlich aufgebaut waren, teile eher tropischen Klimas und etwas dazwischen. Ein größerer Teil der Gewächshäuser war Orchideen gewidmet - Papa ich werde den Bildern davon einen eigenen Teil widmen ;) - ich hab mich in dem Teil fast wie zu Hause gefühlt :D

Ach und wir haben hier endlich eine Welwitschia gefunden, die wir im amsterdamer Gewächshaus leider vergeblich gesucht haben :)

 

Gewächshaus im Botanischen Garten Wüste im Gewächshaus Simon in der Gewächshaus-Landschaft Orchideen-Wand - hat mich total an zu Hause erinnert :D

Abends ging es zum allwöchentlichen After Work in Henrikseberg, wo es Takkos all you can eat gibt. Außerdem stehen hier Billardtische und Shuffleboards, die bis neun Uhr zur kostenfreien Nutzung angeboten werden. Ein paar von Kais und meinen Studienkollegen haben sich uns dabei angeschlossen, der Abend war durchaus gelungen und sehr schön :)