Woche 7 und 8 in Göteborg

14März2016

Da die letzten zwei Wochen wenig Unternehmungs geprägt waren, fasse ich sie hier kurz für euch zusammen:

Nachdem Franzi wieder nach Hause entschwunden ist, fing bei mir die Lernphase an, sodass ich meine Wohnung kaum noch verlassen habe, sondern mich - wie sich später herausgestellt hat ziemlich unnötig - ein zweites Mal durch meine Bücher gewühlt habe. Natürlich wurde freitags nicht das after work Essen in Henriksberg ausgelassen, bei dem wir diesmal recht lange noch zusammen saßen - zuletzt nur noch zu sechst. Auch das Olofs wurde weder mittwochs nach Schwedisch, noch sonntags ausgelassen. Montag sind Kai und ich die Themen für die Klausur noch einmal gemeinsam durch gegangen und haben uns zur Fragestunde in die Uni begeben - mehr des Gewissens wegen, als dass es uns besonders viel für die Klausur gebracht hätte. Zur allgemeinen Empörung erfuren wir dort, dass die gestellten multiple choice Fragen hier mit Abzügen für falsche Antworten gehandlet werden, sodass Raten nicht immer die beste Lösung ist.

Dienstag Abend - Vorabend der Klausur - lud Kai uns (Simon, Rebecca und mich) zum Billard in sein Wohnheim ein, was mich dazu brachte, mein bisheriges Handling des Queues noch einmal zu überdenken :D. Es war eine schöne Abwechslung zum alltäglichen "vor-dem-Schreibtisch-Gehocke", von dem mir jetzt noch der Rücken schmerzt.

Wie sich bei der Klausur herausstellte, hätte es gereicht, die Vorlesungen der Dozenten auswendig zu lernen, anstatt sich mit den Büchern zu beschäftigen, wofür wahrscheinlich zwei bis drei Tage des Lernens ausgereicht hätte - Überraschung, die Hanna hat wieder gedacht, sie muss es sich wieder mal geben! :D Ja, was dabei raus kommt, wird sich noch zeigen, ich bin einigermaßen zuversichtlich, dass die Klausur bestanden ist. Hier gibt es kein Notensystem wie in Deutschland von 1 bis 6, sondern lediglich "g" (godkänd heißt so viel wie bestanden) und "vg" (väl godkänd also gut bestanden). Im Gegensatz zu den Dozenten zu Hause bestehen unsere hier auf 60% der Punkte um die Klausur nicht noch einmal schreiben zu müssen (zu Hause sind es 50%).

Allerdings ist hier das Wiederholen von Klausuren keine solche Wackelpartie wie in Freiburg, hier darf man die Klausuren quasi unbegrenzt wiederholen, ab dem sechsten Mal dan gegen Gebühr. - Fragt sich, wozu man sie dann überhaupt hat?! Aber gut, wer will schon sechs Mal die gleiche Klausur schreiben. Die meisten Studenten hier werden wohl auch versuchen ihr Studium wenn möglich innerhalb von sechs Jahren durchzuziehen, da sie für diesen Zeitraum für das Studium bezahlt werden. Kein schlechtes System meiner Meinung nach.

Soviel dazu, Ergebnisse gibt es immer spätestens drei Wochen nach dem Schreiben der Klausur, wofür sich unsere Dozenten manchmal mehr Zeit lassen.

Auf die Klausur folgte das altbekannte - "was mache ich jetzt mit meiner Zeit?" woraufhin ich erst recht versumpft bin. Donnerstags war die Gruppenbestprechung für unser Projekt, was mich immerhin für diesen Tag beschäftigte mit dem Auswerten unserer Umfrageergebnisse in Excel. Ich muss sagen, nachdem ich bereits ausprobiert hatte, wie sich das am Besten machen lässt, da die Daten doch recht unübersichtlich aussahen, hat mir das Ganze sogar Spaß gemacht, besonders, da es sehr viel schneller machbar war, als ich befürchtet hatte. Nun warten leider noch die statistische Analyse und die Präsentation unserer Ergebnisse nächste Woche Mittwoch.

Donnerstag Abend lud Urska zum gemeinsamen Kochen mit Simon und Rebecca ein, es gab eine super leckere Lasagne, dazu einen tollen Salat mit Olivenbrot und die obligatorischen Kanelbulle zum Nachtisch, für die Simon meistens sorgt :)

Freitag ging es wie immer zum after work ins Henriksberg, wo es diesmal fast unerträglich voll war. Diesmal war fast der komplette Kurs mit uns. Nach dem Essen zogen wir weiter zu Kai, wo wir mit Vivien (Kais Freundin), Fredrik (Kurskollege) und Oskar (Freund von Fredrik) noch nett zusammen saßen um dann zu einer der Underground-Parties hier zu gehen. Diese fand außerhalb der Innenstadt im nördlichen Teil von Göteborg statt. Viele der Leute dort waren mit dem Erasmus Programm in Göteborg und wir trafen dort auch Urska mit ihren Freundinnen.

Der Samstag war entsprechend von Müdigkeit geprägt, weshalb ich mich lediglich zum Werwolf-Spiel bei unserer Kurskollegin Raphaelle motivieren konnte. Wir waren eine relativ kleine Gruppe und hatten einen schönen Abend, geprägt von Diskussionen zu Spieltaktik und Lügekünsten ;)

Da das Wetter leider das ganze Wochenende nicht so schön war, wie es eigentlich vorher gesagt war, vertrieb ich mir auch sonntags die Zeit im Zimmer und ging abends lediglich zur Spielerunde ins Olofs. Dort war wieder mal eine ausführliche Spielerunde angesagt, wobei wir den schwedischen Anwesenden versuchten klar zu machen, was die momentanen Wahlsituationen in den verschiedenen Teilen Deutschlands für uns bedeuteten. (Echt erschreckend!)

Leider gibt es entsprechend des etwas trockenen Programs der letzten zwei Wochen keine Bilder zum Bericht, aber ich verspreche nächstes Mal wirds wieder besser! Das Wetter soll sich ändern und es stehen wieder Ausflüge an :)